Einleitung:
Widkund ist einer der bekanntesten germanischen Fürsten, dessen Existenz wirklich belegt werden kann und noch heute ist er als Freiheitskämpfer bekannt und viele Mythen berichten von ihm. Auch in der Walhalla in Regensburg befindet sich eine Gedenktafel für ihn. Dieser Artikel berichtet über sein Leben…
<— Dieses Denkmal befindet sich in in Herford.
Widukind hat überall seine Spuren in der Geschichte hinterlassen und schon Heinrich Heine berichtete bewundern von ihm:
Nicht alles ist tot in Westfalen, was begraben ist.“
„Wie man behauptet, gibt es greise Menschen in Westfalen, die noch immer wissen, wo die alten Götterbilder verborgen liegen; auf ihrem Sterbebette sagen sie es dem jüngsten Enkel, und der trägt dann das teure Geheimnis in dem verschwiegenen Sachsenherz. In Westfalen, dem ehemaligen Sachsen, ist nicht alles tot, was begraben ist. Wenn man dort durch die alten Eichenhaine wandelt, hört man noch die Stimmen der Vorzeit, da hört man noch den Nachhall jener tiefsinnigen Zaubersprüche, worin mehr Lebensfülle quillt, als in der ganzen Literatur der Mark Brandenburg. Eine geheimnisvolle Ehrfurcht durchschauerte meine Seele, als ich einst, diese Waldungen durchwandernd, bei der uralten Siegburg vorbey kam. ‚Hier‘, sagte mein Wegweiser, ‚hier wohnte einst König Wittekind‘, und er seufzte tief Er war ein schlichter Holzhauer, und er trug ein großes Beil.
Ich bin überzeugt, dieser Mann, wenn es drauf ankömmt, schlägt sich noch heute für König Wittekind; und wehe! dem Schädel worauf sein Beil fällt.
Das war ein schwarzer Tag für Sachsenland als Wittekind, sein tapferer Herzog, von Kaiser Karl geschlagen wurde, bey Engter „Als er flüchtend gen Ellerbruch zog, und nun alles, mit Weib und Kind, an den Furth kam und sich drängte, mochte eine alte Frau nicht weiter gehen. Weil sie aber dem Feinde nicht lebendig in die Hände fallen sollte, so wurde sie von den Sachsen lebendig in einen Sandhügel bei Bellmanns-Kamp begraben; dabei sprachen sie: krup under, krup under, de Weit is di gram, du kannst dem Gerappel eich mer folgen.‘
Man sagt, dass die alte Frau noch lebt. Nicht alles ist tot in Westfalen, was begraben ist.“
(Heinrich Heine: Elementargeister 1837)
Sehenswert ist auch die Wittekindsburg:
Die Wittekindsburg ist eine Fliehburg im östlichen Wiehengebirge in Nordrhein-Westfalen. Die lang gestreckte Höhenburg liegt im Übergangsbereich zwischen dem Häverstädter Berg und dem Wittekindsberg. Diese Burg diente vermutlich Widukind als Schutzburg in den Kriegen gegen die Franken. Auf dem Gelände befindet sich auch das Restaurant Wittenkindsburg, welches nicht nur einen sehenswerten Baustil hat, sondern auch über eine tolle Küche verfügt.

Das Leben Widukinds:
Über die frühen Jahre Widukinds so wie seinem Geburtsjahr und Geburtsort ist nichts erwähnt. Man weiß nur, dass er aus einer bedeutenden Sippe stammte.Als sein Geburtsort wird öfters Westfalen genannt. Manche spekulieren, dass er der Sippe der Wigaldinger angehörte, die ihren Sitz in Wildeshausen nicht weit von Oldenburg hatte, einem Ort an der Ostgrenze des Lerigaus, in direkter Nachbarschaft zu den Engern.
In Engern befindet sich für ihn auch ein Gedenkbrunnen

Seine Sippe:
In dem Werk „Von den Wundern des heiligen Alexanders“ wird Geva als seine Frau genannt und sie soll die Schwester seines treuesten Gefährden Abbi aus dem Geschlecht der Immidlinger gewesen sein. In diesem mit der Germania vergleichbaren Werk wird auch berichtet, dass er einen Sohn Namens Wikbert hatte. Dieser hatte einen Sohn Waltbert, der wiederum einen Sohn, der Bischof von Verden wurde.Außerdem wird berichtet, dass Mathilde, die zweite Gemahlin König Heinrichs I., väterlicherseits von Widukind abstammte.
Sein Aufstieg zum „Freiheitskämpfer“
Erstmals in der Geschichte erwähnt wird er 777 in den Fränkischen Reichsannalen. Man geht aber davon aus, dass er von Anfang an, bei den Sachsenkriegen mitwirkte.
Diese hatten ihren Anfang mit dem Angriff und der Zerstörung der Eresburg. In ihrer nähe soll auch die sagenumwobene Irminsul gestanden haben. Dafür gibt es keinen eindeutigen Beweis, aber in den Fränkische Reichsannalen wird berichtet „Er eroberte die Eresburg und gelangte an den Ort, der Ermensul heißt, und setzte diese Orte in Brand.“
Überreste der Burg sind immer noch sichtbar und ein Ausflug lohnt:

Das war für die Sachsen ein Schlag ins Gesicht. Ihre heiligste Stätte wurde zerstört und die Schätze die man den Göttern an ihr niederlegte gestohlen. Auch die Sigiburg wurde von den Franken überrannt. Die beiden Burgen waren beides wichtige sächsiche Stützpunkte und ihr Verlust schmerze sehr.
Die Sigiburg ist übrigens ein tolles Ausflugsziel. Sie befindet sich auf dem Syberg oberhalb des Zusammenflusses von Ruhr und Lenne in den künstlich angelegten Hengsteysee im südlichen Dortmunder Stadtteil Syburg.

Die Sachsen leistet zwar Widerstand doch nach und nach gab der Adel nach und unterwarf sich Karl dem Großen. Aber die Bauern angeführt von Widukind kämpften tapfer weiter. Mutig stellten sie sich den besser ausgerüstet Truppen des großen Frankenkönigs entgegen und kämpften bis zum letzten Atemzug für ihre Heimat und ihre Götter. Man nahm ihnen ihre heiligste Stätte und sie sahen Brüder und Väter fallen, aber man kann sich richtig vorstellen wie sie sich im Geheimen in den Wäldern trafen, in zornigen Gesprächen für neue Schlachten motivierten. Wie von Met berauschte Kämpfer mit Bärten sich in Rage redeten. Und wie sie dabei ihre Sitten und den Glauben ihrer Ahnen beschworen. Zwar sandten die Sachsen Späher zu den fränkischen Posten aus, so wie ihr Gott Odin seine beiden Raben Hugin und Munin auf Rundflug über die Welt schickte, aber man verlor immer wieder an Boden, aber Widukind kämpfte tapfer weiter an der Spitze seiner Gefährden.
Es tobten blutige Schlachten
Auf beiden Seiten ließen viele tapfere Männer ihr Leben und das Blut tränkte die Erde. Schlechter ausgerüste aber tapfere Sachsen stürmten mit der Guerillataktik auf die besser ausgerüstete fränkischen Reiter.
Den Sachsen gelang sogar kurz, die bereits von den Franken eroberte Eresburg zu stürmen, die Sigisburg aber blieb fortan in fränkischer Hand.
Da es im Sachsenland keine größeren Städte gab, waren Burgen militärisch besonders wichtig. Im Feldzug 775/776 nahmen die Franken abermals die Eresburg ein und brachen auch den sächsischen Widerstand an der Brunisburg bei Höxter in Westfalen. Von den erhöhten, befestigten Orten aus kontrollierten sie nun die Verkehrswege.
Karl der Große feiert verfrüht seinen Sieg
Damit schien der Krieg schon entschieden und der Adel lies sich taufen und unterwarf sich den Franken. 777 fand dann die erste fränkische Reichsversammlung auf sächsischem Boden statt.
Diese Veranstaltung fand bei der Karlsburg in dem von ihm gegründeten Paderborn statt. Ein prächtiger Bau mit dem Karl seine Macht in der Region bestätigen wollte. Diese Karlsburg war eine der mächtigsten und größten Königspfalzen. Diese trug den Namen „Paderbrunnon“.
Was ist eine Pfalz?
Die Herrscher des mittelalterlichen Reiches, das noch keine feste Hauptstadt kannte, residierten in Pfalzen. Wichtigstes Gebäude derselben war eine innen wie außen reich geschmückte Königshalle. Von dem in Paderborn ausgegrabenen karolinigischen Saalbau wurden Reste einer Ausmalung mit einer Inschrift gefunden, die vermutlich Karl als den Sieger über den Drachen, das Heidentum, feierte.

Wie überzeugt er war, dort Herr der Lage zu sein, zeigte er, indem er zu der Veranstaltung sogar Gesandte aus Spanien bat.
Die anwesenden sächsischen Fürsten unterzeichneten in Paderborn Verträge, in denen sie dem Frankenkönig und seinen Söhnen Treue gelobten. In Gönnerlaune bewirtete der Monarch seine Gäste mit vier Gängen auf goldenen Tellern, wie in Chroniken überliefert ist. Nur Widukind war nicht anwesend und schmiedete mit seinen Getreuen weitere Angriffspläne.
Die Sachsen schlagen zurück
Doch Karl hatte sich zu früh gefreut. Widukind wartete auf den geeigneten Moment zum Angriff und der war ein Jahr später als Karl der Große zu einem Feldzug in Spanien verweilte. Widukind zerstörte mit seinen Männer in die Karlsburg und überwältigte eine stationierte Streitmacht. Er drang mit seinen mutig kämpfenden Männern weit ins fränkische Reich vor. Diese Truppe aus Bauern kämpfte tapfer und wild, sie wussten es ging um ihren Glauben und ihre Freiheit, keiner wollte sich dem König oder der Kirche unterwerfen. Sie wollten weiterhin ihre Things abhalten, über ihr Land frei bestimmen und keine Abgaben zahlen. Widukind drang mit seinen Leuten bis bis nach Köln und zur Mündung der Mosel vor. Seine Truppe schlug nicht nur fränkische Missionare und ihre Schutztruppen nieder, sondern auch den ihn ihren Augen verräterischen Adel. Die Rebellen töteten jene sächsische Adlige, die sich von den Franken zu Grafen hatten ernennen lassen. Das war der Auftakt zu einem Jahren langen Aufstand.
Die Sachsen schlachten eine ganze Heeresabteilung ab
Die Schlacht der Rebellen und Karls schwankte hin und her. Ihren größten Sieg erreichten sie 782 bei der Schlacht am Süntel, einer 440 Meter hohen Erhebung im Weserbergland. Dort vernichtete die sächsische Volksarmee eine ganze Heeresabteilung der Franken. Deren Marschall Geilo und weitere Anführer kamen ums Leben. Die Sachsen lockten Karls Reiter in Gräben und Fallgruben. Sie dezimierten die Gegner im Nahkampf. „Beinahe alle Franken blieben auf dem Kampffeld“, resümiert der französische Karl-Biograf Jacques Delperrié de Bayac.
Dazu gibt es eine schaurige Sage:
. Auf dem Hohenstein wurde sogar Blut vergossen: 782 n. Chr. lieferten sich Karl der Große und Herzog Widukind eine erbitterte Schlacht um das Heiligtum, in dessen Folge sich das Wasser des Baches rot vom Blut der Krieger färbte. Fort an trägt der Bach den Namen Blutbach und das Tal zu Füßen des Hohensteins den Namen Blutbachtal. Schließlich sprachen die ersten Missionare einen Bannfluch aus. Von nun an bekam einer der Felsen der Gruppe den Namen „Teufelskanzel“ – auf das sich niemand mehr dorthin wage.
Heute ist die Teufelskanzel ein tolles Wandergebiet. Von hier hat man eine tolle Aussicht und sie ist definitiv ein Besuch wert. Auch eine schöne Höhle gibt es.Es soll sich angeblich um eine heilige Stätte gehandelt haben.

Hier erfährst du mehr zu diesen tollen Wanderwegen. In der so viel Blut floß. Teufelskanzel
Karl der Große wird zum Sachsenschlächter
Das konnte Karl der Große nicht auf sich sitzen lassen und es kam zu einem schrecklichen Blutbad. Ein Blutbad das Karl der Große zum Sachsenschlächter machte und noch heute Historiker zu wahren Streitgesprächen bringt. Die eine Seite die man als „Karls Fans“ und die anderen als knallharte „Karls Gegner“ bezeichnen kann streiten über die Zahl der Opfer. Dieses Abschlachten bezeichnet man als Blutgericht von Verden.

Karl wollte endlich der Rebellion den Gar ausmachen und versammelte die sächsischen Adligen. Sie verrieten Widukind als der Anführer, dieser wurde aber gewarnt und konnte sich zu den Dänen absetzten. Die Reichsannalen berichten: Da Widukind nicht greifbar war, hätten die sächsischen Großen diejenigen Sachsen, die an der Erhebung beteiligt waren, an Karl den Großen ausgeliefert. Es habe sich um 4.500 Personen gehandelt. Sie alle seien auf Befehl des Königs an einem Tage enthauptet worden:
„usque ad quattuor milia D traditi et super Alaram fluvium in loco, qui Ferdun vocatur, iussu regis omnes una die decollati sunt.[1]“
Zudem hätten die Sachsen die Rädelsführer „zur Hinrichtung ausgeliefert, 4.500; was auch so geschehen ist“ („ad occidendum, quatuor milia quingentas; quod ita et factum est
Über diese Anzahl wird aber heftig gestritten und die Zahlenangaben schwanken sehr stark.
Hier gehen Historiker von verschiedenen Auslegungen der Reichsannalen aus.
Hierzu ein Auszug aus Wikipedia
Auch heute halten einige Fachhistoriker an einer Karl den Großen entlastenden Lesart der Berichte über das „Blutgericht von Verden“ fest: So nimmt Dieter Hägermann an, dass nur eine Gruppe von wenigen Dutzend von Karl dem Großen hingerichtet worden sei. Wilhelm Kohl, ehemaliger Leiter des Staatsarchivs Münster, nimmt eine Mittelposition ein, indem er 400–500 Enthauptete vermutet. Dagegen verteidigt Ernst Schubert im Lexikon des Mittelalters die Berichte der Quellen gegen „abmildernde Spekulationen“.
Diese Geschichte wurde auch des öfteren für Propaganda mißbraucht und für verschiedenen Zwecke benutzt. Ganz gleich wie viele Tode es waren, das sie für politische Zwecke benutzt wurden ist ihnen unwürdig. Hier muss man den Sachsenhain nennen. Der nichts mit den Sachsen, oder dieser Bluttat zu tun hat. Im Gegenteil durch seinen Bau wurden viele umliegenden Megalithgräber zerstört.

Widukinds Rückkehr
Nach diesem Blutbad wollte Karl der Große den alten Glauben entgültig aus den Köpfen der Menschen treiben und erließ 882 auf einer zweiten Reichsversammlung auf sächsischem Boden die Capitulatio de partibus Saxoniae. Äußerst brutale Gesetzte die fast jede heidnische Handlung mit dem Tod bestraften. Hier ein ganzer Artikel darüber —> Sachsen: Das Gesetz zur Heidenverfolgung
Diese Gesetze wurden aber selbst von einigen Vertretern der Kirche als herzlos und zu brutal angesehen. selbst einer der besten freunden Karl des Großen kritisierte sie. Abt Alkuin – angelsächsischer Gelehrter, ab 796 Abt des Klosters Saint-Martin de Tours und Vertrauter des Frankenkönigs – mahnte in einem Brief Zurückhaltung an: Gemäß den Lehren der Heiligen Schrift und der Kirchenväter solle man das Wort Gottes mit Predigten und nicht mit dem Schwert verbreiten.
Wie Frauen Barfuß auf fränkische Krieger stürmten
Widukind kehrte darauf hin zurück und die Bauern erhoben sich unter ihm erneut. Es kam zu der Schlacht bei Detmold und der Schlacht bei Hase. In diesem Schlachten sollen sich sächsische Frauen Barfuß auf die Franken gestürzt haben.
Auf Wikipedia findet man dazu:
In Detmold und in der Schlacht an der Hase kam es im Sommer 783 zu Gefechten, bei denen sich sächsische Frauen barbrüstig auf die überrumpelten Franken gestürzt haben sollen. Fastrada, Tochter des Grafen Radulf, die nach dem Tod seiner Gattin Hildegard 783 Karls neue Gemahlin wurde, soll sich der Überlieferung zufolge darauf ebenso barbrüstig in die Schlacht geworfen haben
Die Schlacht an der Hase soll 3 Tage gedauert haben und sie lief nur siegreich für Karl den Großen, weil er im letzten Moment noch Verstärkungen heranziehen konnte. Die Schlacht fand in der nähe des heutigen Osnabrück statt. Ein Teil des sächsischen Heeres wurde aufgerieben, der andere gefangengenommen. Widukind musste vom Schlachtfeld flüchten und zog sich auf seine Wittekindsburg bei Rulle zurück. Angeblich soll diese wenig später von den Franken belagert worden sein. Widukind soll es gelungen sein von dort zu entkommen, jedoch ist die Belagerung vermutlich eine späte Sage und gibt nicht die historischen Begebenheiten wieder.

Die Burg im Nettetal bei Rulle im Osnabrücker Bergland besaß eine Fläche von ca. 16 Hektar und gilt als größte frühmittelalterliche Befestigungsanlage Niedersachsens. Heute besteht sie nur noch aus einer Reihe von Grundmauern. Sie ist durchaus ein Ausflug wert.
Doch auch dann schlug Widukind wieder zurück. Er wurde nun von den Friesen unterstützt und weiterhin kam es immer wieder zu harten kämpfen.
Spiegel Geschichte schreibt dazu:
Zwar zogen Karls Truppen, bisweilen auch vom König selbst geführt, durch das Sachsenland, um ihre Macht zu demonstrieren. Doch in offener Feldschlacht war Widukind nicht zu besiegen. Der Kampf gegen ihn war mühsam und aufwendig. Die Franken mussten hölzerne Festungen auf Waldlichtungen bauen und mit Lastkähnen über Flüsse setzen, um ihre vorgeschobenen Positionen zu verteidigen und zu versorgen.
Die Wende| Widukinds Taufe
Karl der große erkannte, dass er mit Waffengewalt nicht wirklich weiter kommt, also wollte er es politisch mit seinem Verhandlungsgeschick versuchen. Er sandte sächsische Boten zu Widukind und lud er ein, mit ihm Frieden zu schließen. Widukind zögerte erst, erkannte aber dann wahrscheinlich, dass genug Blut vergoßen wurde und entschied sich zu Karl zu reisen.
Es gibt aber auch eine Sage die ihn zu diesem Schritt verleitet haben soll.
Die Sage von Widukinds wechsel zum Christentum
Diese Sage berichtet, dass
er eines Tages über den Kamm des Wiehengebirges geritten sei und darüber nachgedacht habe, welches wohl der richtige Glaube sei. Er sei nämlich vorher in einer Kirche gewesen und habe dort als Bettler verkleidet an einem Gottesdienst teilgenommen, der ihn sehr beeindruckt habe. Unter diesem Eindruck habe er sich ein Zeichen gewünscht, ob das Christentum die richtige göttliche Lehre sei.
Während des Ritts sei sein Pferd dann an der Stelle stehengeblieben, an der heute die Kirche des Ortsteils Bergkirchen von Bad Oeynhausen liegt. Das bei den heidnischen Sachsen als Verbindung zum Göttlichen angesehene Reittier habe dort einen Stein losgescharrt. Aus dem Boden sei darauf eine Quelle hervorgesprungen, was Widukind als Zeichen dafür genommen habe, sich als Vorbild für sein Volk zum Christentum zu bekehren, sich kriegerisch geschlagen zu geben und sich Karl dem Großen zu unterwerfen. Diese Sage wird in dem Herforder Denkmal aus Stein und Bronze dargestellt. Oberhalb der Quelle habe Widukind daraufhin eine Kirche erbauen lassen.

So nahm er die Einladung an und ging mit seinem treusten Gefolgsmann Abbio zum Hofe Karls des Großen. 785 ritten zu Karls Königspfalz Attigny am Ufer der Aisne im heutigen Nordfrankreich. In Attigny feierten die bisherigen Feinde gemeinsam Weihnachten – was für ein Symbol! Mit Gespür für diplomatisches Zeremoniell setzte der König seine Gastfreundschaft als Waffe ein.
Widukind und Abbio ließen sich taufen, Karl war Taufpate. Der König schenkte dem zum Glaubensbruder bekehrten Sachsenführer ein goldenes Reliquiar. Beeindruckt haben muss Widukind auch die Klugheit des Monarchen, der Kunst und Wissenschaft förderte. Wo sich nun der Ort der Taufe befand liegt im berreich der Spekulationen. Dann verliert man die Spur Widukinds und er taucht plötzlich nicht mehr in den Geschichtsbüchern auf.
Die Bekehrung des Rebellenführers brachte die Wende im Sachsenkrieg. Von 785 an kehrte zunächst Ruhe ein im Sachsenland. Doch die Saktionen und die Unterdrückung ließen die Sachsen noch ein letztes mal sich erheben. 792 kam es noch einmal zu einem Aufstand, aber ohne Widukind waren die Sachsen Chancenlos.
Der König reagierte wie früher mit Härte. Seine Soldaten verschleppten Tausende von Sachsen, auch Frauen und Kinder, weit ins fränkische Reich, so der Historiker Siegfried Epperlein. Dort ließ der Herrscher sie verstreut ansiedeln. Das entvölkerte Land übergab Karl an Vasallen. Grafen und fränkische Siedler nahmen Haus und Hof der Vertriebenen in Besitz. Im Osten Holsteins siedelte der König Slawen vom Stamm der Abodriten an. Die hatten ihn im Kampf gegen die Aufständischen unterstützt.
Um seinen Sieg zu festigen, zeigte sich Karl erneut von seiner milden Seite. Im Oktober 797 lud er auch sächsische Adlige in seine Pfalz zu Aachen. Er schwächte die Capitulare Saxxonicum etwas ab.
Zum Ende des Artikels noch eine kleine Sage über Widukinds Tod.
Widukinds Halle
Es gibt die Theorie, dass er ähnlich wie Barbarossa im Kyffhäuser auch eine Halle haben soll. Diese soll sich in einem Berg bei Lübbecke (Westfalen) der zum Wiehengebirge gehört befinden. Auf diesem befindet sich die Burg Babilonie. Die in den Sachsenkriegen schon bewohnt war. Von ihr sind noch einige Wallreste zu sehen
